Ein gutes Beispiel für Arbeitsgesundheit

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Für den Artikel zum Thema „Gesunde Mitarbeiter – gesunder Betrieb“ stellte Geschäftsführerin Ina Hörnschemeyer der Kreishandwerkerschaft Osnabrück unser Betriebssportangebot vor. Wir freuen uns, mit gutem Beispiel vorangehen zu können. Der ganze Artikel mit freundlicher Genehmigung der KH Info Redaktion:

Quelle: KH Info Nr. 6//3/2022

Mit ruhigem Puls im Takt bleiben: Was Team und Chef jetzt gesund hält

Gesunde Mitarbeiter – gesunder Betrieb

Beschäftigte im Handwerk sind mit ihrem Leben zufriedener als die Durchschnittsbevölkerung und glücklich mit ihrem Beruf. So das Ergebnis der im vergangenen Jahr veröffentlichten Studie „So gesund ist das Handwerk!“ der IKK classic in Zusammenarbeit mit der Deutschen Sporthochschule Köln. Die deutschlandweite Untersuchung zur physischen und psychischen Gesundheit zeigt außerdem, dass sie besonders gesundheitsbewusst sind. Gleichzeitig geht die Arbeit im Handwerk teilweise mit besonderen körperlichen Beanspruchungen einher. Der Beratungsalltag der Innungskrankenkasse zeigt, dass betriebliches Gesundheitsmanagement für große und kleine Betriebe sinnvoll sein kann.

Die Bedeutung der körperlichen Belastung in Handwerksberufen macht auch die 2018 durchgeführte Erwerbstätigenbefragung der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin deutlich. Darin werden fünf konkrete Anforderungen herausgestellt, die im Handwerk besonders ausgeprägt sein können: Arbeit im Stehen, Heben und Tragen von schweren Lasten, Tätigkeiten in Zwangshaltungen, sowie die Arbeit bei Lärm, Kälte, Hitze, Nässe oder Zugluft. Diese Beanspruchung schlägt sich auch im aktuellen IKK classic-Bericht zur Gesundheit im Handwerk nieder, denn der zeigt, dass der Krankenstand im Handwerk über dem in anderen Berufen liegt. Außerdem ist er, wie in allen Berufsgruppen, in den vergangenen Jahren durch den höheren Altersdurchschnitt kontinuierlich gestiegen. Laut Bericht fällt jeder im Handwerk Beschäftigte durchschnittlich 20,3 Tage im Jahr aus. Dabei liegt der Anteil an Krankheitstagen verursacht durch Muskel- und Skeletterkrankungen oder Verletzungen höher als in anderen Berufen. Der Anteil an psychischen Erkrankungen ist dagegen deutlich geringer. Häufigstes Symptom bei den Muskel- und Skeletterkrankungen sind Rückenschmerzen. Grund genug also, sich um dieses Thema im Betrieb ganz besonders zu kümmern. Denn je gesünder die Mitarbeiter, umso verlässlicher plant es sich für den Chef.

Der Arbeits- und Gesundheitsschutz ist ebenso wie das betriebliche Wiedereingliederungsmanagement bis in viele Details gesetzlich geregelt. Die zahlreichen Maßnahmen und Dokumentationen dafür bedeuten speziell für kleinere Betriebe oft schon einen belastenden Aufwand. Und dennoch empfiehlt unter anderem das Bundesgesundheitsministerium als dritte Säule neben Arbeitsschutz und Wiedereingliederung eine eigene betriebliche Gesundheitsförderung. Diese ist für Arbeitgeber und Arbeitnehmer freiwillig, wird allerdings steuerlich gefördert und durch die Krankenkassen intensiv unterstützt. Weil die Grenzen zwischen diesen drei Säulen fließend sind, sollten alle Maßnahmen unter dem Dach eines Betrieblichen Gesundheitsmanagements eng verzahnt sein.

Mitarbeiter wünschen sich Gesundheitsangebote

Die Sorge für die Gesundheit der Mitarbeiter ist über die soziale Verantwortung des Unternehmers hinaus, heute schon allein im Hinblick auf den Fachkräftemangel eine betriebswirtschaftliche Notwendigkeit. Dennoch gaben laut der Studie „So gesund ist das Handwerk!“ insgesamt 73 Prozent der Handwerker und Handwerkerinnen an, dass in ihrem Betrieb noch keine Maßnahmen zur Gesundheitsförderung angeboten werden. Im Bau- und Ausbaugewerbe sind es sogar 82 Prozent. Dabei würden sich knapp 70 Prozent der Befragten ein solches Angebot sogar wünschen. „Betriebliches Gesundheitsmanagement wird leider erst vom kleineren Teil der Handwerksbetriebe umgesetzt“, bestätigt Thorsten Coch, Hauptgeschäftsführer der Kreishandwerkerschaft Osnabrück. Nach wie vor sei es nicht immer leicht, die Unternehmer von dessen Sinn und Nutzen zu überzeugen. „Ob es betriebliche Gesundheitsförderung gibt, hängt dabei interessanterweise weniger vom Gewerk, als von der Unternehmerpersönlichkeit ab.“ Einen Grund für die zögernde Umsetzung im Handwerk sieht Coch darin, dass die Unterstützungsangebote und Förderungen dort immer noch zu wenig bekannt seien. Außerdem binde das betriebliche Gesundheitsmanagement natürlich immer einiges an Ressourcen. „Die muss der Betrieb erst mal bereitstellen können“, betont Coch. „Die Handwerksbetriebe sind ja derzeit nicht nur voll ausgelastet, sondern haben on top zudem noch mit Bürokratie, Energiepreisen, Rohstoffknappheit, Corona und Fachkräftemangel zu kämpfen.“ Dennoch sei es enorm wichtig, Gesundheitsmanagement nicht nur als Zeitfresser zu betrachten, sondern als Möglichkeit, die Mitarbeiter und damit auch den Betrieb gesund zu erhalten.

Betriebssport im eigenen Fitness-Raum

Bereits seit einigen Jahren bietet der Dachdeckerbetrieb Hörnschemeyer Dächer aus Wallenhorst den Mitarbeitern aus der Verwaltung einen wöchentlichen Betriebssport mit Trainer an und hat dafür sogar eigenes Equipment angeschafft. „Die einstündigen Fitnesseinheiten bestehen aus einem funktionalen Parcour sowie Dehn- und Bewegungsübungen“, berichtet Geschäftsführerin Ina Hörnschemeyer. Das freiwillige Training finde während der Arbeitszeit statt und werde gut angenommen. Im kommenden Frühjahr soll der Bau des neuen Verwaltungsgebäudes abgeschlossen sein. „Hier wird es einen kombinierten Schulungs- und Fitnessraum geben, den wir professionell ausstatten lassen, unter anderem mit Kardio- und Kraftgeräten“, kündigt Hörnschemeyer an. Der Fitnessraum soll dann allen 70 Mitarbeitern und deren Familien umsonst zur Verfügung stehen. „Wenn es soweit ist, wollen wir dort auch zusätzliche Gesundheitsangebote machen und zum Beispiel einen zweiten Kurstermin für die gewerblichen Mitarbeiter anbieten.“

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